Meibom-Karzinom

MARKUS J. PFEIFFER

Einleitung

Die Meimbomdrüsen liegen im Tarsus und münden am Lidrand. Sie sondern ein feines Öl auf der Augenoberfläche ab, das die glänzende äußere Lipidschicht des Tränenfilmes bildet. Das sehr seltene Meibomkarzinom (0,5 % der Lidtumore) kommt häufiger bei Frauen vor. Klinisch sieht man ein knotenförmigen Tumor mit Teleangiektasien, der vorwiegend am Oberlid auftritt. Er neigt zum langsamen lokalen invasiven Wachstum und zur Metastasierung. Die chirurgische Exzision ist die Therapei der Wahl.

Exzision und Lidrekonstruktion

Der Sicherheitsabstand der Exzision sollte 6mm ausserhalb der makroskopischen Tumorgrenzen liegen. Für die Rekonstruktion des Oberlides kann man einen Lappen der hinteren Lamelle des Unterlides (Retraktorschicht und Bindehaut) in das Oberlid verschieben (siehe Oberlidrekonstuktion). Dieser Lappen wird in den Fornix des Oberlides verlagert und dient als Basis für eine Hauttransplantation oder Hautverschiebung für die Wiederherstellung der vorderen Schicht. Dieses Prinzip hat sich umgekehrt vielfach für die Unterlidrekonstruktion bewährt (siehe Unterlidrekonstruktion).


Meibomkarzinom des medialen Unterlides und des Kanthus.

Nach der Resektion mit einem Sicherheitsrand von 6 mm wurde der Defekt mit einem Konjunktivallappen vom Oberlid und Hautlappenverschiebung gedeckt.